Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V. Eisenhüttenstadt

Seminar "Tod und Trauer" - Pflegeschüler berichten

Seminarfahrt der GKP 16a

Im November 2017 nahmen 18 Schüler des 2. Ausbildungsjahres der Gesundheits-und Krankenpflege an dem Seminar „Umgang mit Trauer und Tod“ teil. In der Jugendherberge „Bremsdorfer Mühle“ bereiteten unsere Dozenten Frau Giese und Frau Oeste in ruhiger Atmosphäre dieses zweitägige Seminar für uns vor. Nicht zuletzt trug diese besondere, abgeschiedene Lage an zwei grauen Novembertagen dazu bei, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Schließlich ist es ein Thema, was uns in unserem weiteren täglichen Berufsleben begleiten wird, der Umgang mit Sterbenden, deren Angehörigen und natürlich wie gehe ich als Pflegekraft mit dieser Thematik um. Wie kann ich den Angehörigen eine Stütze sein und keine Last?

Im Vorfeld bekamen wir die Möglichkeit, Fragen oder Dinge, die uns auf dem Herzen liegen, anonym zu stellen. Dieser Anfang hat es uns sicherlich ein bisschen leichter gemacht, sich dem Thema zu öffnen. Nun waren sie da, die Fragen, aufgelistet in den ersten Stunden des Seminars. Und es wurde recht schnell klar, auf welchen Themen die Schwerpunkte lagen. Woran merke ich, dass ein Mensch im Sterben liegt? Wie fühlt es sich für Sterbende an, wenn es nun bald „soweit ist“? Wie sage ich es den Angehörigen? Und was ist zu tun, wenn der Mensch dann gestorben ist? Es wurde schnell klar, welche unterschiedlichen Ansichten es auf das Sterben gibt. Wird ein lieber Mensch einfach weggenommen? Macht er sich auf eine Reise in eine andere Welt, in eine bessere? Auf sehr einfühlsame Art und Weise näherten wir uns den Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross. Anhand einer Geschichte, in der es um eine „normale“ Familie geht, die plötzlich mit Krankheit und Tod konfrontiert wird. Wenn auch eine fiktive Geschichte, aber doch sehr nah an der Realität. Diese Ausführungen machten klar, was sich hinter diesen Sterbephasen verbirgt.

In der Gruppe besprachen wir Besonderheiten und auch Schwierigkeiten, die es mit sich bringt als Pflegekraft angemessen zu kommunizieren. Des Weiteren beschäftigten wir uns mit der Pflege vom sterbenden Mensch und vom gestorbenen Mensch. Dabei ergaben sich die Schwerpunkte der unsicheren und sicheren Todeszeichen. Was ist nun zu tun, und worauf lege ich im Sinne des Menschen meine Priorität?

In Zusammenarbeit von kleinen Team´s und der anschließenden Evaluation gewannen wir Kenntnisse darüber, was zu tun ist, wenn der Mensch in diesen letzten Stunden unter Schmerzen und Dyspnoe leidet und welche Aspekte zu beachten sind im Hinblick auf Körperpflege und Ernährung. Wir stellten fest, dass es schwer fällt, sowohl das Sterben als auch den Tod verbal und kognitiv zu fassen; es scheint so, als ob die letzte Phase des Lebens abstrakt und ein sehr tabuisiertes Thema in der gesellschaftlichen Debatte ist. Im Abschluss dieser Unterrichtseinheit kamen wir zu der Erkenntnis, wie wichtig es ist, verantwortungsvoll und respektvoll unsere Tätigkeiten am Menschen zu leisten. Denn wir als (künftige) Gesundheits– und Krankenpfleger/ innen begleiten letztendlich unsere Patienten und deren Angehörige in den wohl schwersten Stunden, was ein hohes Maß an sozialer Kompetenz erfordert.

Zum Ende des Seminars bekamen wir noch die Möglichkeit, Antworten auf unsere Fragen zum Thema Bestattungen zu erhalten. Es wurde uns ermöglicht, mit Herrn Jan Möllers auch andere Sichtweisen im Umgang mit Sterben und Tod zu erfahren. Man stellte uns das Kurzfilmprojekt „Sarggeschichten“ mit und von Sarah Benz vor, in dem wiederum viele Frage zum Thema beantwortet wurden u.a., welche Möglichkeiten es gibt, mit der Trauer umzugehen.

Nach Abhandlung der Unterrichtseinheiten und Wirkenlassen der gewonnenen Eindrücke klang der Abend im kleinen Kreise mit Gesellschaftsspielen und kleinen Leckereien aus. Abschließend ist zu sagen, dass dieses Seminar unser Klassengefühl und den Zusammenhalt sehr gestärkt hat, dessen Grundlage der respektvolle Umgang miteinander war.

Wir möchten uns recht herzlich bei den Seminarleiterinnen Frau Giese und Frau Oeste bedanken, die es uns ermöglicht haben, dieses wichtige und verantwortungsvolle Thema „Umgang mit Tod und Trauer“ intensiv zu besprechen. Ein weiterer Dank gilt Momento-Bestattungen und Herrn Jan Möllers.

Madeleine Wolter, GKP 16a

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2tägiges Seminar über den „Umgang mit Tod und Trauer“ - AP 16b

Im Rahmen unserer Ausbildung fuhren 12 Schüler der AP 16b sowie die Dozentin Frau Giese und unsere Kursleiterin Frau Liebisch vom 30.11. bis 01.12.2017 zu einem Seminar zum Thema „Umgang mit Tod und Trauer“ nach Bremsdorf. Bremsdorf liegt im schönen Schlaubetal und ist ein ruhiger, abgeschiedener Ort, der genau zu diesem Thema im Rahmen unserer Ausbildung zur Altenpflegefachkraft passt.

Der erste Tag fing mit einem gemeinsamen ausgiebigen Frühstück an. Danach ging es in den für den Anlass entsprechend hergerichteten Seminarraum. Ein Stuhlkreis lockerte die Atmosphäre auf, so dass das Feeling eines Klassenzimmers wegfiel. Die Dekoration entsprach dem Thema. In der Mitte lag eine Decke, auf der eine Vase mit Blumen stand. Kleine Kerzen rundeten das Bild ab. Frau Giese begrüßte die Teilnehmer und begann das Seminar mit der Frage: „Was bedeutet für Sie Leben und was bedeutet für Sie Tod?“ Dabei schrieb jeder auf ein vorher ausgeschnittenes Papier in Form eines Blattes seine Gedanken, Vorstellungen und Gefühle. Die beschriebenen Blätter wurden an den Strauß in der Mitte des Raumes gehängt.

Es war erstaunlich, wie viele Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten herauskamen. Weiterhin merkte man auch, wie schwer es einigen fiel, sich zu diesem Thema zu äußern. Für einige von uns war es nicht greifbar oder man hatte sich mit dieser Thematik noch nicht auseinandergesetzt. Dabei merkte man auch, dass das Thema Sterben in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu ist. Im weiteren Verlauf lernten wir auch die Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross kennen. Anhand eines Fallbeispiels von Frau Giese („Herr Wunderlich“) schilderte sie uns diese sehr eindrucksvoll und realistisch.

Zum Abend hin folgt noch das gemeinsame Abendbrot. Einige aus der Klasse übernachteten in Bremsdorf. Der zweite Tag begann wieder mit einem Frühstück. Bei den Gesprächen standen die Themen des ersten Tages im Mittelpunkt. Sterben, Bestattung und Beerdigung sind Komponenten, die nicht voneinander zu trennen sind. Die Wahl des Bestattungsinstitutes, die Form der Beerdigung, der Ort der Beisetzung, die Wahl des Trauerredners, der Inhalt der Rede und letztlich auch die zu erwartenden Kosten sind Fragen, die trauernde Angehörige bewegen. Deshalb war ein Höhepunkt des Tages der Besuch einer Bestatterin aus Berlin. Sie verstand es, durch ihr Auftreten, ihre einfühlsame Art und durch die Darstellung ihrer Sichtweise auf das Thema unser Vertrauen zu gewinnen. In einem Vortrag stellte sie die vielfältigen Aufgaben eines Bestatters dar und wie sie das Vertrauen der Trauernden gewinnt, um sie letztendlich gut, einfühlsam und kompetent beraten zu können. Ihr Ziel ist es, alles zu tun, um den Angehörigen das Gefühl zu geben, alles im Sinne der Toten geregelt zu haben. Wir konnten alle unsere Fragen stellen. Gerade in unserer Arbeit ist der einfühlsame Umgang mit dem Sterbenden und den trauernden Angehörigen ein wichtiges Thema. Wir danken für die Begegnung.

Im Bereich der Altenpflege ist der professionelle Umgang mit dem Tod immanenter Bestandteil der Arbeit. Dabei geht es nicht nur um den Endpunkt, den Tod, sondern auch vielmehr darum, oftmals liebgewonnene Menschen auf dem Weg in den Tod zu begleiten. Ihnen auf diesem Weg Halt zu geben, ihnen eine Hand zu reichen, ihnen die Furcht vor dem Tod zu nehmen, ihnen die Angst vor dem Vergessensein zu nehmen, ihnen das Gefühl zu geben, alles geschieht nach ihrem Willen, ist eine wichtige Aufgabe der Pflegekräfte. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, war das von der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V. Eisenhüttenstadt organisierte Seminar „Umgang mit dem Tod und Trauer“ ein wichtiger Baustein, um sich zu diesem Thema theoretisches Wissen anzueignen und seine eigene innere Einstellung zu diesem Thema zu stärken und evtl. neu zu finden.

Wir bedanken uns bei Frau Giese und Frau Liebisch, die uns an diesen Tagen begleiteten und auf so vielfältige Fragen eine Antwort gaben. Zur Abrundung des Seminars erfolgt ein Besuch des Waldfriedhofs in Eisenhüttenstadt.

AP 16b